Das Irdische als Spiegel des Göttlichen

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freunde,
nach der Gründung der Christengemeinschaft als Bewegung für religiöse Erneuerung am 16. September 1922 in Dornach konnte zweieinhalb Jahre später, an Ostern 1925, hier in Zürich unsere Gemeinde als erste nicht-deutsche Gemeinde ins Leben gerufen werden. Damals lebte in den Seelen der Menschen, aus der Not der Nachkriegszeit und dem sich anbahnenden sozialen und wirtschaftlichen Chaos zum zweiten Weltkrieg hin, die Frage nach inneren Kräften, die den Einzelnen zu einem geist-gemässen Verstehen von Schicksalswegen und Menschheitsaufgaben führen können.
Mit der dem Erkennen des Menschen zugänglichen erneuerten Messe, die wir als Menschenweihehandlung bezeichnen, mit einer auf die Selbsterkenntnis gründen-den Seelsorge und einer auf Freiheit beruhenden Verkündigung der Christuswirksamkeit in unserer Zeit konnte der Suche vieler Menschen nach einem aus der freien Individualität hervorgehenden religiösen Leben entsprochen werden.
Ein Jahrhundert lang konnte am Himmel über Zürich mit den ausser am Montag täglich gefeierten Gottesdiensten, den christlichen Jahresfesten und den wöchentlichen Vorträgen, Seminaren und Tagungen ein bescheidenes, aber doch loderndes Geistesfeuer schützend leuchten – zur Erkraftung aller lebenden, ungeborenen und verstorbenen Menschen, die die Christuswirksamkeit im eigenen Innersten suchen wollen.
Die Not der Zeit ist im Vergleich zur Gründungszeit eine andere geworden. Wir leben heute in einer Welt, in der fast alle Lebensbereiche mechanisiert, automatisiert, digitalisiert und von elektromagnetischen Feldern durch-setzt sind. Zugleich bemerken wir, wie immer mehr Menschen von ihrem geistigen Ursprung so grundlegend ab-getrennt sind, dass selbst bei Schicksalsnot, Krankheit oder Todesnähe in ihnen die Frage nach geistig-göttlichen Schicksalszusammenhängen erst gar nicht auftaucht oder nur allgemein und unkonkret abstrakt vorgestellt wird.
Was bedeutet diese heute in der Seele tiefer liegende Not der Menschen für unser Tun? Kann es sein, dass wir heute zur Erneuerung des Gründungsimpulses Gemeinschaften mit verbindlicheren Menschenbeziehungen brauchen als bisher, damit geistige Impulse im einzelnen Menschen erwachen können? Wie könnten solche Gemeinschaften aussehen und wie können wir gemeinsam Wege dazu finden?
Mit dieser Frage möchten wir das hundertjährige Bestehen der Christengemeinschaft in Zürich feiern – in der Hoffnung auf ein weiteres fruchtbares Geisteswirken für die einzelnen Menschen und für die Welt.
Regula Häckermann - Präsidentin des Trägervereins
Cristóbal Ortín, Ulrike Ortín, David Schiffer - Priester

Weitere Veranstaltungsinformationen

Weitere Termine 18.04.2025 11:00 – 12:00
Veranstalter Die Christengemeinschaft in Zürich
Veranstaltungsort

Die Christengemeinschaft Gemeinde Zürich
Untere Zäune 19
8001 Zürich

Webseite https://www.christengemeinschaft.ch/de/gemeinden/z%C3%BCrich/
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